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Es gibt auch noch neue Maschinen und Hardware-Produkte auf der Hannover Messe. Aber sie stehen heute nicht mehr im Fokus der Aussteller. Überall waren in diesem Jahr die großen Buzzwords zu sehen: Industrie 4.0, IoT, Digitalisierung, Big Data, irgendwas as a Service und alles in der Cloud. Alles wird digital und vernetzt.
Maschinen sind heute smart oder haben sogar eine künstliche Intelligenz, um die besten Ergebnisse zu liefern. Mit Hilfe des digitalen Zwillings können wir in den Fabriken die Betriebszeiten optimieren, Umrüstzeiten verringern und Fehler frühzeitig erkennen und vermeiden.
Digital Factory: Internationale Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen. SAP Deutschland, Halle 7, Stand A02, Foto: Deutsche Messe
Auf den ersten Blick sah es so aus, als ob Technologien für die Energiewende kaum noch vertreten waren auf der Hannover Messe 2018. Aber wenn man genauer hinsieht, lassen sich viele der genannten Schlagworte mit der Technologie dahinter auch in der Energiewirtschaft einsetzen.
Ein gutes Beispiel, das auf der Messe an einigen Ständen zu sehen war, sind die lokalen Stromnetze, die Microgrids. Dort kommen unterschiedliche Stromerzeuger zusammen, die Verbraucher und auch Energiespeicher. Diese können wir mit der Hilfe von intelligenter Vernetzung optimieren oder sie regeln ihren Betrieb selbständig mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen. Je nach Anforderungen sind sie auf Wirtschaftlichkeit oder möglichst wenig CO2-Emissionen optimiert.
Durch die Digitalisierung aller Bereiche der Industrie, auch der Energiewirtschaft, wird die Software zu einem wichtigen Faktor. Software macht ein intelligentes Energiemanagement in Echtzeit und mit vorausschauender Regelung möglich. Eine intelligente Software ermöglicht die Vernetzung unterschiedlicher Energiequellen mit Speicher und Verbrauchern. Das gilt nicht nur für kleine Einheiten im Microgrid, auch intelligente Netze können nur durch eine intelligente Software wirklich smart sein. Auch die bereits vorgestellten Plattformen in der Energiewirtschaft können eine Software für ein intelligentes Energiemanagement sein.
Die Technologien zur klimafreundlichen Stromerzeugung sind alle bereits vorhanden, genauso für eine effiziente Nutzung von Strom, Wärme und Mobilität. Große Fortschritte kommen nicht mehr durch die Technologien an sich. Es ist heute vielmehr die intelligente Anwendung der Technologien und die Unterstützung durch entsprechende Software. Die Hannover Messe 2018 hat gezeigt, das Potential dafür ist so groß wie noch nie. Der Einsatz intelligenter und sicherer Software kann zu großen Schritten in der Energiewelt beitragen.
(Quelle Titelbild: Deutsche Messe)
Über den Autor
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Kühl, Jahrgang 1970; Blogger seit 2006 unter energynet.de. Seit 2017 Moderator im EFM-Slack und seit 2018 Gastblogger für EFM.
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