Flexibilitätsmanagement, Machine Learning und variable Stromtarife, das klingt für viele nach Begriffen der Energie für Morgen oder gar Übermorgen. In Zeiten von Schaufenster-Projekten und Modellregionen sind jedoch viele innovative Ansätze schon jetzt in der Erprobung. Daher trauen sich auch immer mehr junge Wissenschaftler auf den Weg, aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft in die Realität der Energiewirtschaft anzutreten und ihre Ideen in der Praxis anzuwenden. Der ein oder andere findet sich im Energie-für-Morgen-Team (kurz EFM-Team) der Kooperation aus Quantum und EEG wieder. Andere Gründen ein Start-Up …
Aus dieser Überzeugung heraus, dass die Technologie von Morgen auch in der Energiewirtschaft der Gegenwart gewinnbringend eingesetzt werden kann, hat sich auch das Hamburger Start-Up Dezera gegründet. Auf der Suche nach Partnern für Pilotprojekte ist Dezera mit dem EFM-Team ins Gespräch gekommen. Schnell war klar, Dezera und EFM, das passt und daher kam es am 21.04.17 zu einem ersten Treffen in den Räumen der EEG in Henstedt-Ulzburg.
„Stadtwerken als integrierte Unternehmen kommt bei der Flexibilisierung von Stromverbrauch und dezentralen Stromerzeugern eine besondere Rolle zu. Zum einen verfügen sie häufig über eigene Flexibilitäten in Form von KWK-Anlagen oder Pumpen in der Wasserversorgung, die für eine Handelsoptimierung nutzbar sind. Zum anderen haben sie die nötige Nähe zum Kunden, um zukünftig entsprechende Produkte anzubieten und Flexibilisierung in der Masse voranzutreiben“, so Mathias Kühl von Dezera.
Und was macht Dezera jetzt eigentlich?
Dezera ist eine Ausgründung aus dem Center for Demand Side Integration der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Das junge Start-Up möchte elektrische Flexibilität in den Stromhandel integrieren. Insbesondere im volatilen Kurzfristhandel sieht Dezera ein großes Potential flexibel auf die vorhandenen Preisschwankungen zu reagieren.
Gerade die aktuell häufig noch ungenutzten Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten möchte Dezera in die Lage versetzen flexibel und kurzfristig auf Preisänderungen zu reagieren. In nahezu allen Industrie- und Gewerbezweigen finden sich nicht-zeitkritische Prozesse, deren Flexibilitätspotential genutzt werden kann. Eine individuelle Parametrierung soll dabei die Prozesstreue der Anlagen sicherstellen.
Die plattform-unabhängigen Hard- und Softwarelösungen von Dezera können auch im Zusammenspiel mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen eingesetzt werden. Gerade durch die angebundenen Wärmespeicher oder Nahwärmenetze verfügen diese Anlagen über besonderes Flexibilitätspotential.
„Der Optimierungsansatz von Dezera hat mich überzeugt, da sie insbesondere auch den Intraday-Markt betrachten und die dort auftretenden Preisspitzen ausnutzen.“, so Klaus Schechinger Leiter Front Office der Quantum.
Neben der Anlagenflexibilität ist nun also nur noch die Flexibilität der Entscheider in der Energiewirtschaft gefragt, damit entsprechende Ideen umgesetzt werden.
Über den Autor
M. Sc. Godeke Friedrichs, Jahrgang 1988; Studium der nachhaltigen Energiesysteme im Maschinenbau und der Umwelttechnik.
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1 Kommentar auf "Start-up Dezera zu Besuch bei EFM"
Von mir nochmal ein herzliches Dankeschön an den EFM, für die Möglichkeit uns bei euch vorzustellen bzw. einzubringen zu können! Wenn jemand Fragen, Anmerkungen, Kritik oder ähnliches an uns loswerden möchte stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.